Die Geschichte des Holzbaus
Die Ersten Holzbauten
Das Holzbauwesen hat seine Wurzeln in der Antike. Seine Entwicklungen begleiteten stets die Entwicklungen der Menschheit. Die ersten, uns bekannten, Holzbauten Zentraleuropas gehen auf das Jahr 2500 vor Christus zurück. Genau zu dieser Zeit errichteten die Einwohner dieser Regionen die ersten Pfahlbauten. Dabei handelt es sich um Häuser, die sich mithilfe langer Pfähle über dem Wasser erhoben und somit für die Sicherheit ihrer Bewohner garantierten.
Zu dieser Epoche war Zentraleuropa von ausgedehnten Wäldern bedeckt. Holz existierte daher immer in rauen Mengen. Diese Verfügbarkeit gab den maßgeblichen Anstoß zur Errichtung von Holzgebäuden. Im Laufe der Zeit wurden dazu verschiedene Techniken entwickelt. Der Bau mit Holzpfählen ist ein Beispiel dafür. Venedig verkörpert das prächtigste und langlebigste Beispiel für diese Art von Bautechnik.
Besonders im Alpenraum war diese Bautechnik weit verbreitet. Noch heute finden wir in städtischen Museen und den Tälern unserer Region Beispiele dafür. Der Blockhaus Standard, einer der geläufigsten Standards heutzutage, wurde in Anlehnung an diese antike Technik entwickelt.
Die Fachwerkshäuser
Um 1200 n. Chr. kamen die ersten Fachwerkhäuser auf. Diese Gebäude bestehen aus Holzgestellen, deren Zwischenräume mit Lehm gefüllt werden. Auf diese Art und Weise wurde weniger Holz benötigt und es konnte mit architektonischen Formen experimentiert werden. Schon bald konnte man die typischen zentraleuropäischen Fachwerkhäuser anhand regionaler Eigenheiten voneinander unterscheiden. Man kann auch zwischen sächsischen, alemannischen oder fränkischen Bauten unterscheiden, da jeder Typ seine charakteristischen Besonderheiten hat. Die Bautechnik der Fachwerkhäuser wurde genauso wie die der Pfahlbauten in den letzten Jahren wieder aufgegriffen und auf den neusten Stand gebracht. Daraus gingen dann die Konstruktionsstandards für Rahmengestelle hervor, die eine der verbreitetsten Baulösungen darstellen.
Vom 18. Jahrhundert bis Heute
Trotz seiner Verbreitung wurde das Holzbauwesen nach und nach, für eine lange Zeit (ca. 300 Jahre) aufgegeben. Erst im 18. Jahrhundert wurden die Holzbautechniken allmählich wiederentdeckt. Dies stellte sich als nicht ganz einfach heraus. Die Notwendigkeit, erneut den Einsatz von Holz im Baugewerbe zu beherrschen, diesem Sektor einen kräftigen Anstoß zur Erneuerung. Diesem Anstoß hat der Bereich viel zu verdanken, weil neben der Wiederentdeckung antiker Techniken moderne Baustandards ausgearbeitet wurden, die den aktuellen Anforderungen genügen. Dank der gemäßigten Kosten, der schnellen Bauweise und dem niedrigem Energieverbrauch hat sich das Holzbauwesen heute fest auf einem kompetitiven Markt etabliert, der sich derzeit in einer tief gehenden Umschwungsphase befindet.